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Artikel mit B - BDSM - Bondage - Buttplug
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BDSMBDSM ist der internationale Überbegriff für sämtliche erotischen Spielarten dominanten und devoten Menschen. Es ist eine gebräuchliche Bezeichnung für sexuelle Praktiken rund um Dominanz und Unterwerfung.
Der Begriff BDSM tauchte wohl in einem frühen Internet-Forum im Jahr 1991 auf und erreichte seit dem weltweit Ausbreitung als die offizielle Abkürzung. BDSM basiert wiederum auf drei anderen Abkürzungen zusammen:
B/d (Bondage and Discipline), D/s (Dominance and submission), and S/M (Sadism and Masochism).
Davor war eher die Abkürzung SM („Sadomasochismus“) gebräuchlich. Der Ausdruck mag erst seit wenigen Jahrzehnten bestehen, die dahinterstehenden Praktiken sind deutlich älter. Archäologische Fundstücke zeigen, dass BDSM letztendlich schon immer Teil der menschlichen Psyche war – zumindest bis zu jenen Tiefen der Vergangenheit, für die wir greifbare Belege (in Form von Zeichnungen, Texten oder Skulpturen) haben. Einen deutlichen kulturhistorischen Aufschwung erlebte BDSM in der Zeit des Barock und in der nach außen hin etwas verklemmten Viktorianischen Ära. Frühe Daguerreotypien und Aufnahmen aus der Entstehungszeit der Filmtechnik belegen deutlich, dass bereits im späten 19. Jahrhundert BDSM eine Ausdrucksform besaß, die sich von dem heutigen Stil nur wenig unterschied.
Beim BDSM stehen die Beteiligten häufig in einem gegenseitig ergänzenden Verhältnis zueinander. Hierzu gibt es eine Reihe an Rollenbezeichnungen, die nach Belieben eingesetzt werden können. So spricht man manchmal von Top und Bottom, oder auch von Dom (oder Domme) und Sub (oder auch Subbie).
Innerhalb der Dynamik zwischen einem Top und einem Bottom gibt es die unterschiedlichsten Ausprägungen und ihre Gültigkeit ist nicht selten Gegenstand hitziger Diskussionen innerhalb der Szene. So mag ein(e) Sub zwar devot sein, doch er/sie muss deshalb nicht zwingend masochistisch sein. So kann es vorkommen, dass die devote Ader ausschließlich in Zuständen der Erniedrigung und des Dienens ausgelebt wird. So sehen sich viele devote Männer doch mehr als Butler oder unmittelbare Leibeigene der Herrin, wollen jedoch auf körperliche Strafen verzichten.
Umgekehrt gibt es zahlreiche Subs, die extrem masochistisch sind, ohne jedoch Interesse an den typischen psychologischen Ritualen (wie z.B. Verhör, Demütigung) teilzunehmen. So gibt es zahlreiche Bottoms, die ausschließlich das Spanking anstreben.
Doch die traditionelle SM-Beziehung beinhaltet zumeist alle Facetten des Spiels, von Aufgaben und Diensten, über Verhöre und Rollenspiele, bis hin zur Züchtigung und Disziplinierung.
Eine Sonderrolle spielt das sogenannte Switchen. Switcher nehmen sich innerhalb dieser Dynamik als nicht gefestigt wahr und sind bereit ihre Rolle zwischen dominant und devot zu wechseln.
Der Begriff BDSM vereint unzählige Spielarten, wie dieses Lexikon deutlich zeigt. Die gebräuchlichsten Praktiken hierbei sind Bondage, Spanking, Natursekt, die anale Penetration mit einem Strap-On, Wachsspiele und der Einsatz von diversen Klemmen und Hilfsgeräten, die insbesondere an Geschlechtsteilen und Nippeln eingesetzt werden.
Doch grundsätzlich ist niemand gezwungen, einem vorgegebenen Leitfaden zu folgen. Viele Paare und Affären erleben ihr BDSM als eine überwiegend verbale Situation, bei der die eine Person das Sagen hat, während die andere Person dominiert wird. Hierbei können auch die alltäglichsten Handlungen zum Gegenstand von BDSM werden: das Ankleiden, das Essen oder die Art und Weise, wie man sich schlafen legt.
Einen kulturellen Sonderfall stellt das genannte Bondage dar. Dieser Begriff vereint heute zwar jeglichen Einsatz der Fesselung und ist damit vorzugsweise im BDSM angesiedelt, doch ist die Lust an der Fesselung manchmal geradezu entkoppelt von den schmerzhaften und demütigen Ritualen zwischen den Herrinnen und ihren Sklaven. So wird von vielen Bondage geradezu als eine Meditation, oder eine Kunst empfunden. Hierbei spielen die japanischen Wurzeln des filigranen „Kinbaku“ und „Shibari“ eine prägende Rolle.
Ein gewichtiges Thema des BDSM ist stets die Frage der Sicherheit. In der modernen Geschichte des BDSM hatte es stets auch unangenehme Unfälle gegeben, die zumeist hätten vermieden werden können. So wird innerhalb der BDSM-Szene erwartet, dass z.B. beim Spanking und bei körperlichem Bestrafen im Allgemeinen die dominante Person genug anatomisches Grundwissen mitbringt, um das Verletzen von Organen (wie Nieren, Augen) zu vermeiden. Bei Fesselungen ist die Erstickung und die unterbrochene Blutzufuhr eine typische Gefahr.
Bei der unmittelbaren Erfahrung von Schmerz steht oft das klassische Safewort im Mittelpunkt, ein Begriff, der – von dem Bottom ausgesprochen – zu einer sofortigen Unterbrechung des BDSM-Vorgangs führt.
Hierzu gehört, dass dominante Personen ihre Lust nicht nur nüchtern, sondern auch im Zustand einer kühlen Überlegenheit erleben. Zu dominieren ist kein Akt der Cholerik und des Zornes, außer in einer gespielten Art und Weise, die von einem Rollenspiel gefordert wird.
Jene geistige Haltung, die das Vermeiden von Unfällen und Verletzungen zum Ausdruck bringt, bezeichnet man in der BDSM-Szene als „Safe, Sane & Consensual“ („Sicher, vernünftig & im gegenseitigem Einvernehmen“).
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